die Sachgeschichte
Wie funktioniert ein Radiergummi?Der Strich eines Bleistifts besteht aus Grafitpartikeln. Diese liegen unterhalb der Papieroberfläche. Der Radiergummi dringt zwischen die Fasern des Papiers, und die Grafitpartikel bleiben an ihm kleben. Gleichzeitig wird der weiche Gummi vom Papier abgerieben. So kommt es beim Radieren zu den Gummiröllchen, in denen der Grafit eingeschlossen ist. Unter dem Mikroskop sieht das aus wie ein mit Rosinen gespicktes Crepes-Röllchen.
Der englische Naturforscher Joseph Priestley fand im Jahr 1770 heraus, dass sich Würfel aus Kautschuk dazu eignen, Bleistiftstriche zu beseitigen. Kautschuk besteht aus dem klebrigen Milchsaft des Kautschukbaumes (Hevea brasiliensis) der auch als Latex bezeichnet wird. Er ist auch heute noch der Hauptbestandteil von Radiergummis. Ein weiterer Inhaltsstoff heißt Faktis, das ist eine weißgelbe, aus Rüböl hergestellte Masse, die zum Beispiel Risse im Radiergummi verhindert. Nach Zugabe von Schwefel wird das ganze Gemisch unter Druck auf etwa 150 Grad Celsius erhitzt. Das Kautschukgemisch wird dadurch zu einem elastischen Stoff. Diesen Vorgang nennt man auch Vulkanisieren. Um den Abrieb des Radiergummis zu verstärken, gibt man noch Quarzmehl oder Kreide der Gummimasse bei. Verschiedene Stoffe geben dem Gummi schließlich seine Farbe: Deckweiß für weiß oder Eisenoxid für rot.
Bei manchen Radiergummis (z.B. von Pelikan) gibt es eine rote und eine blaue Seite. Die rote Seite ist die oben beschriebene. Die blaue Seite besteht aus ganz andere Ausgangsstoffen. Mit der blauen Seite eines Radiergummis kannst du den Kulli oder den Füller wegradieren.
Radieren kommt übrigens vom lateinischen Wort "radere", was soviel wie kratzen oder schaben bedeutet.
Vielen Dank an Walter, der die heutige Sachgeschichte geschrieben hat
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